Wie Wünsche erfüllt werden

Wünsche sind das ganze Jahr über vorhanden. An Weihnachten besteht die Chance, dass sie erfüllt werden. Wozu gibt es schließlich den Weihnachtsmann? Obwohl natürlich jedes Kind im Grundschulalter weiß, wer die lieben Erfüller der Wünsche sind. Die Eltern, Opa und Oma und alle die anderen Verwandten. Der Weihnachtsmann ist dann der Gabenbringer am Heiligen Abend. So weit, so gut. Der Haken an der Geschichte ist, dass die Erfüller der Wünsche erst einmal von dem Ersehnten wissen müssen.

Jonas und Mira schauten sich an und seufzten. Mira erinnerte sich an den letzten Bescherabend. Der absolute Flop. Unterm Weihnachtsbaum lag kein Spielzeug, worüber sie sich hätte freuen können. Jonas war es nicht besser ergangen. Den Weihnachtsmann traf keine Schuld, denn der war ja, wie erwähnt, lediglich der Gabenbringer. Die Eltern konnten eigentlich auch nichts dafür, dass die Geschenkideen für Jonas und Mira missglückt waren.
„Diesmal wird alles besser“, sagte Mira und schenkte ihrem Bruder ein fröhliches Lächeln.
„Und wie soll das gehen?“, fragte Jonas. Er zog ein Gesicht, als wäre Weihnachten gerade abgesagt worden. „Ganz einfach“, meinte Mira. „Wir schreiben einen Wunschzettel!“
Jonas schluckte ein paarmal. Dann trug er ein breites Grinsen im Gesicht. Auf die Idee seiner Schwester hätte er auch selbst kommen können. Schon war er von der Couch in seinem Zimmer aufgesprungen und schnappte sich den Laptop. Aber Mira stoppte ihn.
„Was soll das denn werden?“, fragte sie und guckte wie eine strenge Lehrerin.
„Ja, wie?“, fragte Jonas. „Ich denke, wir schreiben einen Wunschzettel.“
„Aber mit der Hand“, sagte Mira.
„Mit der Hand? Das ist ja wie im Mittelalter“, empörte Jonas sich. „Und womöglich in Schönschrift?“
„Genau!“ rief Mira. Sie klatschte in die Hände, fand auf Jonas Schreibtisch einen Ringblock und einen Kugelschreiber. Sie setzte damit auf die Couch, legte den Block auf die Knie und sagte: „Ich fange an.“
Mit ihrer schönsten Schriften schrieb sie: Wunschzettel … Die Buchstaben wählte sie extragroß, denn die Eltern waren nicht mehr die allerjüngsten und sollten lesen können, was sie sich wünschte.
Mira brauchte nicht lange nachzudenken. Beim Stöbern im Internet hatte sie kürzlich tolle Sachen entdeckt. Wie hießen gleich die Firmen. Ah, jetzt fiel es ihr wieder ein. Genau, Hudora und Kiddimoto.
„Und was wünschst du dir?“, drängte Jonas, der es gar nicht abwarten konnte, auch einen Wunschzettel zu schreiben.
„Die von Kiddimoto haben zum Beispiel supertolle Laufräder“, sagte Mira. „Oder …“ Sie steckte den Kugelschreiber in den Mund. „Oder vielleicht ein BoxKart. Damit könnten sogar Papa und Mama mit durch die Gegend düsen. Oder doch lieber Rollschuhe?“
Während Mira überlegte, warf Jonas den Laptop an und schaute nach, welches Spielzeug es bei Hudora gab. Ein Fußballtor oder den Big Wheel Roller?
Nach etwa zwei Stunden waren Jonas und Mira mit den Wunschzetteln fertig. Sie klatschten sich ab. Weihnachten konnte kommen.