Wie unterscheiden sich Schnittschutzstiefel voneinander?

Wer sich vorgenommen hat, sein Equipment um ein Paar Schnittschutzstiefel zu erweitern, stellt schnell fest, dass er mit einer größeren Auswahl an Modellen konfrontiert wird. Dementsprechend reicht es definitiv nicht aus, lediglich die eigene Schuhgröße zu kennen und zu bestellen.

Damit auch in vollem Umfang von den Schnittschutzstiefeln profitiert werden kann, ist es wichtig, die maßgeblichen Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen zu kennen. Doch wie zeigen sich diese eigentlich?

Keine Kompromisse: die DIN Vorschriften

Damit ein Schnittschutzstiefel nicht nur bequem ist, sondern auch die hohen Anforderungen erfüllt, die an ihn gestellt werden, muss er bestimmte DIN Vorschriften erfüllen. Welche Normen hier im Detail erfüllt sein müssen, ist wiederrum von den jeweiligen Schutzklassen abhängig (s. u.). Genauere Angaben hierzu finden sich auch in der EG-Richtlinie 89/686/EWG und in der Euronorm DIN EN ISO 17249.

Halbschuhe oder Stiefel?

Ein besonderer Unterschied mit Hinblick auf klassische Schnittschutzstiefel zeigt sich unter anderem in ihrer Höhe. Denn: die verschiedenen Modelle werden sowohl als Stiefel als auch als Halbschuh angeboten. Vor allem dann, wenn regelmäßig im Wald gearbeitet wird, lohnt es sich, auf besagte (und höhere) Stiefel zurückzugreifen. Immerhin schützen diese zusätzlich den Knöchel und sorgen für noch mehr Stabilität im entsprechenden Bereich.

Schnittschutzstiefel und die unterschiedlichen Schutzklassen

Schnittschutzstiefel lassen sich in insgesamt vier Schutzklassen einteilen. Hierbei ist…:

  • Schutzklasse 1 mit einer Kettengeschwindigkeit von 20 Metern/ Sekunde
  • Schutzklasse 2 mit einer Kettengeschwindigkeit von 24 Metern/ Sekunde
  • Schutzklasse 3 mit einer Kettengeschwindigkeit von 28 Metern/ Sekunde
  • Schutzklasse 4 mit einer Kettengeschwindigkeit von 32 Metern/ Sekunde

gleichzusetzen. Wer dementsprechend ein neues Paar Schnittschutzstiefel kaufen möchte, sollte diese in jedem Fall an seine entsprechenden Gerätschaften anpassen.

Welche Rolle spielt das Gelände?

Da in Schnittschutzstiefeln nicht „nur“ gearbeitet, sondern auch die ein oder andere Strecke zurückgelegt werden muss, ist es selbstverständlich auch wichtig, jederzeit über einen sicheren Stand zu verfügen.

Auch hier zeigen sich im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Modellen teilweise deutliche Unterschiede. Können die entsprechenden Geländeverhältnisse zum Beispiel als „einfach“ oder „mittelschwer“ bezeichnet werden, reicht es in der Regel aus, auf Schnittschutzstiefel mit dem Zusatz „E“ zurückzugreifen. Für mittlere bis schwierige Verhältnisse vor Ort empfehlen sich Modelle mit der Kennzeichnung „S“. Viele Hersteller bieten zudem auch Stiefel mit dem Verweis „SPE“ an. Diese kommen in speziellen Einsatzbereichen zum Tragen.

Dementsprechend gilt, dass hierbei nur sehr schwer vom „besten Schnittschutzstiefel“ gesprochen werden kann. Die individuellen Verhältnisse vor Ort und die „Power“ der Kettensäge bestimmen vielmehr, welche Standards der Stiefel erfüllen muss, um tatsächlich als „sicher“ bezeichnet werden zu können. Ein Blick auf die eigenen Erwartungen und die Gegebenheiten vor Ort hilft hier in den allermeisten Fällen weiter.