Wer braucht einen Motorsägenschein?

Um „ein wenig“ Holz zu zerkleinern, braucht lediglich eine Motorsäge? Falsch! In vielen Fällen ist das vorherige Absolvieren eines Motorsägenscheins Pflicht.

Daher: so praktisch der Gedanke, sein eigenes Brennholz herzustellen, auch sein mag, ist es umso wichtiger, sich im Vorfeld mit den entsprechenden Bestimmungen auseinanderzusetzen. Fakt ist hierbei, dass nicht jeder dazu berechtigt ist, ohne Motorsägenschein zu arbeiten. Und auch dann, wenn in bestimmten Fällen kein Schein abgelegt werden muss, steht außer Frage, dass es sinnvoll ist, sich das relevante Wissen auf theoretischer und praktischer Basis anzueignen.

Doch für wen ist der Motorsägenschein überhaupt vorgeschrieben? Und wann ist das begehrte Dokument lediglich „nice to have“?

Welche Inhalte werden beim Kurs zum Motorsägenschein vermittelt?

Gerade die vielseitigen Inhalte, die im Zusammenhang mit dem Absolvieren eines Motorsägenscheins angesprochen werden, zeigen auf, weswegen dieser auch gerade für Privatpersonen sinnvoll ist.

Wichtige Themen sind unter anderem…:

  • der Aufbau der Säge
  • sicherheitstechnische Bestimmungen
  • das richtige Ansetzen der Säge bzw. grundlegende Infos zum Handling
  • Fragen wie „Welche Bäume dürfen gefällt werden?“.

Schnell zeigt sich hierbei, dass es sich beim Motorsägenschein um mehr handelt, als um ein Schriftstück, welches aufzeigt, dass allgemeine Kenntnis über den Betrieb einer Säge vorgewiesen werden kann.

Privat oder gewerblich?

Eine Frage, die bei der Verpflichtung, einen Motorsägenschein zu absolvieren im Fokus steht, ist die, ob die Säge zu privaten oder gewerblichen Zwecken genutzt werden soll. Generell gilt, dass Privatleute selbst entscheiden können, ob bzw. wann sie einen Motorsägenschein machen möchten. Die Entscheidung an einem entsprechenden Kurs teilzunehmen, ist jedoch -allein schon aufgrund der entsprechenden Hintergrundinfos- sinnvoll, jedoch nicht vorgeschrieben.

Zur Pflicht wird der Motorsägenschein in den folgenden Fällen…:

  • Die Motorsäge wird beruflich verwendet.
  • Es wird in öffentlichen Wäldern bzw. in Forstanlagen gesägt bzw. gefällt.
  • Es wird mit der Motorsäge auf dem Grundstück einer anderen Person hantiert.

Oder anders: die Nutzung einer Kettensäge ist so lange privat, wie der Kettensägenbesitzer sich auf seinem eigenen Grundstück aufhält und entsprechend sein eigenes Holz zersägt.

Im Laufe der Jahre hat der Motorsägenschein noch weiter an Bedeutung gewonnen. Mit ihm werden nicht nur die jeweils notwendigen Kenntnisse dokumentiert. Das Dokument spielt auch in versicherungstechnischer Hinsicht eine besondere Rolle.

Erlaubt ein Förster einem Privatmann beispielsweise das Fällen eines bestimmten Baumes und zieht der Motorsägennutzer sich hierbei eine Verletzung zu, haftet der Eigentümer des Waldes.

Weitere Vorteile im Zusammenhang mit dem Erwerb eines Motorsägenscheins zeigen sich auch mit Hinblick auf selbstständige Berufe. So schaffen es beispielsweise Hausmeister und Landschaftsgärtner oft, sich durch eine entsprechende Qualifikation von ihren Mitbewerbern abzuheben.