Was ist der phänologische Kalender?

Laut offizieller Definition handelt es sich bei der Phänologie um die Lehre von den „klimatisch bedingten periodisch auftretenden Erscheinungen“ der Natur, genauer gesagt: der Pflanzen- und Tierwelt.

Grundlage dieser Wissenschaft bildet die Aufteilung des Jahres in unterschiedliche Zeitbereiche, die über das verbreitete Verständnis von Frühling, Sommer, Herbst und Winter hinausgehen. Entsprechend orientiert sich der phänologische Kalender beispielsweise unter anderem an den Zugvögeln, der Fruchtreife und anderen Geschehnissen, die regelmäßig (!) in der Natur auftauchen.

Wer sich jedoch mit dem Themenbereich auseinandersetzt, weiß auch, dass sich die Natur kontinuierlich verändert. Der entsprechende Kalender ist damit auch von den jeweils individuellen Gegebenheiten abhängig und bei Weitem nicht so starr wie der klassische, gregorianische Kalender.

Welche Jahreszeiten machen den phänologischen Kalender aus?

Trotz aller Flexibilität charakterisiert sich auch der phänologische Kalender durch entsprechende Jahreszeiten. Das diesbezügliche Konstrukt blickt auf eine lange Geschichte zurück. Auch damals, als die Menschen noch in „Jäger“ und „Sammler“ eingeteilt werden konnten, richteten sie sich nach dieser Art des natürlichen Kalenders. Sie beobachteten das Wetter und Tierwanderungen.

Hieran hat sich auch heutzutage nicht viel verändert. Wer beispielsweise nach dem phänologischen Kalender gärtnert, nimmt unter anderem Rücksicht auf klimatische Veränderungen und die entsprechenden Auswirkungen auf die Blüte, die Blattentfaltung usw..

Als besonders charakteristisch gilt es in diesem Zusammenhang, dass das Jahr laut phänologischemKalender eben nicht aus vier Jahreszeiten besteht. Die Abstufungen werden hier weit feiner gehalten. So teilt sich beispielsweise der Frühling und Vor-, Erst- und Vollfrühling auf. Jede dieser „Unterjahreszeiten“ verfügt wiederrum über bestimmte Erkennungsmerkmale. So blühen beispielsweise die Schneeglöckchen im Vorfrühling, während das Aufblühen der Forsythien im Erstfrühling stattfindet. Anhand der genannten Punkte ist auch einleuchtend, weswegen der Start der verschiedenen Perioden nicht für einen bestimmten Tag festgelegt werden kann.

Zusammengefasst lässt sich der phänologische Kalender in zehn verschiedene Jahreszeiten einteilen. Hierbei wird unterschieden zwischen…:

  • Vorfrühling
  • Erstfrühling
  • Vollfrühling
  • Frühsommer
  • Hochsommer
  • Spätsommer
  • Frühherbst
  • Vollherbst
  • Spätherbst
  • Winter.

Nicht nur interessant für Hobbygärtner

Die Phänologie beschäftigt schon lange nicht mehr ausschließlich den passionierten Hobbygärtner, sondern auch die Wissenschaft. Anhand der Veränderungen, die sich aus dem Start der verschiedenen Jahreszeiten ergeben, lassen sich unter anderem auch Rückschlüsse auf den Klimawandel und seine Auswirkungen festmachen. So kann anhand der entsprechenden Daten beispielsweise anhand der natürlichen Entwicklungen untersucht werden, ob die Temperaturen kontinuierlich (und eventuell früher) ansteigen als in den vergangenen Jahrzehnten.