Ölfässer (Bild: Pixabay)

Fragen & Antworten rund ums Thema Altöl und die Altölentsorgung

Wie kann man Altöl entsorgen? Wer nimmt das an? Kostet das etwas? Was steht dazu im Gesetz? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Altöl-FAQ.

Ein Ölwechsel und seine Folgen

Spritzwasser auffüllen, Reifen wechseln, Licht testen und das alte Motoröl ablassen: Das sind regelmäßige Aufgaben, die jeder Autofahrer kennt. Auch Motorrad-Besitzer oder Nutzer von Gartengeräten mit Benzin-Motoren (z.B. Rasenmäher und Kettensägen) müssen an den Ölwechsel denken. Gleichgültig, ob man nun 2-Takt-Mischöl, ein Kettensägenhaftöl auf Mineralölbasis oder ein biologisches Öl einsetzt – die Arbeit bleibt kaum jemandem erspart.

Hat man den Ölwechsel durchgeführt, steht man vor einer weiteren Herausforderung: Wohin mit dem gebrauchten Öl? Darf man es einfach wegschütten? Oder muss es fachgerecht entsorgt werden? Wir haben die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema Altöl zusammengetragen.

Das Altöl-FAQ von Hammerkauf

Die folgenden Folgen Fragen tauchen immer wieder auf. Solltest du noch weitere Fragen zum Thema haben, dann hinterlasse uns diese unter dem Beitrag als Kommentar!

Was ist Altöl?

Was als Altöl definiert wird, hat der Gesetzgeber gut verständlich niedergeschrieben. Laut der Altölverordnung (AltölV) des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz gilt Folgendes:

„Altöle im Sinne dieser Verordnung sind Öle, die als Abfall anfallen und die ganz oder teilweise aus Mineralöl, synthetischem oder biogenem Öl bestehen.“

Zu den Ölen, die nach Gebrauch als Altöl angesehen werden, gehören unter anderem Motorenöle, Getriebeöle, Maschinenöle oder Hydrauliköle.

Warum soll Altöl entsorgt werden?

Öl darf niemals einfach weggeschüttet werden, indem man es in den Abfluss oder in die freie Natur kippt! Auch das achtlose Abstellen von Ölfässern ist ein No-Go.

Altöle gelten als Sondermüll, da sie umweltschädlich und giftig sind. Bereits geringe Mengen richten große Schäden an. Zum Beispiel kann ein Liter Öl rund eine Million Liter Trinkwasser verseuchen.

Was muss man mit dem Altöl anstellen?

Die AltölV sagt dazu ganz lapidar klingend:

„Es ist verboten, Altöle im Sinne des § 1a Abs. 1 mit anderen Abfällen zu vermischen.“

Anders ausgedrückt: Das gebrauchte Öl muss fachgerecht entsorgt werden. Dafür gibt es verschiedene Wege. Hält man sich nicht daran, können satte Geldstrafen oder ein Gefängnisaufenthalt verhängt werden.

Wie kann man Altöl entsorgen? Wer nimmt Altöl an?

Entsorgungsstationen und Rückgabestellen wie Recyclinghöfe oder Schadstoffannahmestellen in Entsorgungszentren der Städte und Gemeinden sind eine gute Anlaufstelle. Mancherorts gibt es auch sogenannte Schadstoffmobile, wo man das Altöl abgeben kann.

Zudem müssen gemäß der Altölverordnung auch Händler, die Öle verkaufen, diese wieder zurücknehmen. Als Händler werden unter anderem Werkstätten, Tankstellen, Kaufhäuser, Baumärkte und Onlineshops angesehen. Somit nimmt auch Hammerkauf.de gebrauchte Öle wie Getriebeöle oder Verbrennungsmotorenöle zurück. Mehr Informationen dazu findest du im Hinweis zur Altölverordnung.

Was kostet die Altölentsorgung?

Die Entsorgung des Altöls ist kostenlos. Allerdings gibt es hier ein paar Einschränkungen:

  • Rückgabestellen wie Recyclinghöfe nehmen oft nur geringe Mengen an, zum Beispiel nur fünf oder 20 Liter. Wie viel es genau sind, erfährt man vor Ort oder auf kommunalen Informationswebseiten.
  • Händler nehmen meist nur die Menge an Altöl zurück, die du bei ihnen zuvor als Neuöl gekauft hast. Mit einem Kassenzettel oder einer passenden Online-Rechnung kannst du die Verkaufsmenge belegen.
  • Altöl kann auch an den (Online-)Händler geschickt werden, wobei hierbei die anfallenden Versandkosten zu bezahlen sind.

Darf man Altöl versenden?

Ja, das darf man. Doch hierbei müssen ein paar Dinge beachtet werden, da Altöl als Gefahrengut gilt.

Je nach Flammpunkt des Öls gilt eine andere Verpackungsklasse für Gefahrengut. Mehr Informationen dazu findest du beim Logistikunternehmen deiner Wahl.

Wer holt Altöl ab?

Wer möchte, kann sein Altöl auch von speziellen Dienstleistern abholen lassen. Hierbei können Kosten anfallen.

Es gibt auch Firmen, die gebrauchtes Öl ankaufen. So etwas lohnt sich aber nur bei größeren Mengen (z.B. bei Werkstätten). Zudem muss man gewisse Anforderungen erfüllen. Welche das sind, erfährst du auf der Webseite oder in der Info-Broschüren des Altöl-Ankäufers.

Was muss man bei der Altöl-Entsorgung beachten?

Das Öl darf nicht verunreinigt sein. Eine Vermischung mit anderen Altölen, mit Lösungsmitteln oder Bremsflüssigkeit darf nicht stattfinden und ist sogar gesetzlich verboten.

Zudem muss das Öl in einem geeigneten Behälter (zum Beispiel in einem Ölkanister) gelagert und zur Entsorgung gebracht werden.

Was passiert damit: Wie wird Altöl aufbereitet oder verwertet?

Altöl ist ein wichtiger Rohstoff. Das gesammelte Öl wird auf verschiedene Wege verarbeitet und weiterverwendet. Zum Beispiel entstehen daraus Schmierstoff und Brennmaterial. Oder durch erneutes Raffinieren wird aus dem Altöl dann wieder Neuöl.

Welche Altöle dürfen nicht aufbereitet werden?

Der Gesetzgeber sagt dazu:

Altöle dürfen nicht aufbereitet werden, wenn sie mehr als 20 mg PCB/kg, ermittelt nach den in Anlage 2 Abschnitt 2 festgelegten Untersuchungsverfahren, oder mehr als 2 g Gesamthalogen/kg nach einem der in Anlage 2 Abschnitt 3 festgelegten Untersuchungsverfahren enthalten.

Dies gilt nicht, wenn diese Schadstoffe durch das Aufbereitungsverfahren zerstört werden oder zumindest die Konzentration dieser Schadstoffe in den Produkten der Aufbereitung unterhalb der in Satz 1 genannten Grenzwerte liegt

Tipp: Neue Öle findest du im Hammerkauf-Shop unter „Schmier- und Kraftstoffe“.

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